Der Klimawandel und mögliche Auswirkungen im Garten

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Den Klimawandel an sich zu bestreiten fällt wirklich ziemlich schwer, denn er ist für uns alle über das Jahr deutlich spürbar. Ob die Ursachen nun zu 100 % Mensch gemacht sind oder zu einem anderen Prozentsatz, spielt im Garten keine Rolle. Denn der Garten sollte auch weiterhin ein ideologiefreier Raum bleiben.

Um was geht es tatsächlich?

  1. Es gibt eindeutig stärkere frühsommerliche und sommerliche Hitzeperioden, mit anhaltend hohen Temperaturen und großer Trockenheit.
  2. Die Jahreszeiten verändern sich. Im Schnitt gibt es eher “den Turbofrühling“ ab Anfang April mit Temperaturen schon über 25 Grad. Im Herbst ist es im Schnitt wesentlich länger warm, mit Phasen ohne Nachtfrost bis Anfang November. Insgesamt ist die Vegetationsperiode deutlich länger wie früher.
  3. Die Winter sind im Schnitt milder mit viel weniger Schnee.

Welche Auswirkung hat das für die Gärten und die Vegetation allgemein?

Hitzeempfindliche Gehölze wie z.B. die Buche haben in den Laubwäldern große Probleme durch die Hitze und Trockenheit. Das gleiche gilt für viele Gehölze im Garten. Ziel muss es also sein, in unseren Gärten zunehmend hitze- und trockenheitsverträgliche Pflanzen einzusetzen. Im Weinbauklima, also unter ca. 300 Meter Meereshöhe, werden mediterrane Pflanzen auf Dauer möglich sein, wie z.B. der Rosmarin, Thymian, Feige und die Hanfpalme.  Hier und in anderen Bereichen, bis 600 Meter Meereshöhe, gibt es zahlreiche Möglichkeiten die Pflanzungen hitze- und trockenheitsverträglich anzupassen.

Dort wo bisher Phlox und Rittersporn noch geradeso im Staudenbeet durchgekommen sind wird das künftig schwierig, denn wir müssten ganz regelmäßig wässern. Hier sind geeignete Ersatzpflanzen vorhanden wie die fette Henne, die Katzenminze, die Schafgarbe und die Wolfsmilch um nur einige zu nennen. Bei den Sträuchern werden Hortensien, Blumenhartriegel und Strauchpfingstrosen an kritischen Standorten echte Probleme bekommen. Hier sind mögliche Ersatzpflanzen die Bartblume, die Felsenbirne, die Maulbeere oder die Säckelblume. Bei den großen Sträuchern und Bäumen wird es im Grenzbereich des Standortes Probleme bei den Buchen, verschiedene Ahornarten, Zieräpfeln und anderen Gehölzen geben. Der Amberbaum die Zerreiche, der Tupelobaum und die echte Mispel sind hier Alternativen.

Die Gärten und natürlich auch die Parks und öffentlichen Anlagen sind in einem Wandel begriffen, der zunächst die Grenzstandorte betrifft, bei denen es eben nicht mehr funktioniert. Optimal – Standorte für die Pflanzen werden zunächst weiter funktionieren, aber auch hier wird in Zukunft Handlungsbedarf bestehen. Das bedeutet auch über sinnvolle Bewässerungsmethoden nachzudenken, die mit der wertvollen Ressource Wasser sparsam umgehen. Tröpfchenbewässerung und kleinteile Regenanlagen, die überwiegend Nachts betreiben werden, sind hier Lösungsansätze.

Direktor Volker Kugel

Geschäftsführer Blühendes Barock

Gartenschau Ludwigsburg GmbH

Ludwigsburg